Vier Jahre ist es her, dass sich die ehemals südserbische Provinz Kosovo zum unabhängigen Staat erklärte. Zehntausende Albaner feierten an diesem Tag in den Straßen von Pristina. Doch faktisch ist Kosovo seitdem ein geteiltes Land. Denn ganz im Norden leben in vier Gemeinden und ein paar Dutzend Dörfern etwa 60.000 Serben – und die wollen mit dem „jüngsten Staat Europas“ nichts zu tun haben. Alle Versuche Prishtinas, im Norden Fuß zu fassen, treffen auf erbitterten Wiederstand. Wie aber lebt es sich im “Niemandsland”, auf das zwei Staaten Ansprüche erheben, in dem aber keiner von beiden effektive Verfügungsgewalt hat?
Deutschlandfunk, 28.1.2012