Die Arbeit des Haager UN-Gerichtshof für das ehemalige Jugoslawien geht zu Ende, die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen wird aber fortgesetzt. Gerichte in Sarajevo oder Belgrad tragen nun die Verantwortung dafür, dass sie nicht ungesühnt bleiben. Selbst zwei Jahrzehnte nach dem Ende der kriegerischen Konflikte ist das allerdings sehr schwierig: Nationalisten geben in vielen Balkan-Staaten den Ton vor.
Politiker weigern sich bis heute, Kriegsverbrechen anzuerkennen, die im Namen der eigenen Volksgruppe verübt worden sind. Verurteilte werden auch in großen Teilen der Bevölkerung wie Helden verehrt, das Leid der Opfer einfach ausgeblendet. Es gibt auch eine andere Seite, doch neben der Justiz sind es vor allem zivilgesellschaftliche Initiativen, die dafür sorgen, dass die Wahrheit nicht in Vergessenheit gerät.
55 Min., Manuskript: Deutschlandfunk