Schlachtfeld der Erinnerung

Serbien und der große Schatten des Ersten Weltkriegs
28. Juni 2014

„Die serbische Armee hat wahre Heldentaten vollbracht, aber vor allem hat das serbische Volk unfassbare Leiden durchlebt.“ So wird in Belgrad bis heute Robert Lansing zitiert; zur Zeit des Ersten Weltkrieges war er amerikanischer Außenminister unter Präsident Wilson. Tatsächlich hatte Serbien – gemessen an seiner Größe – so viele Opfer zu beklagen wie keine andere Nation. Fast jeder vierte Serbe überlebte den Ersten Weltkrieg nicht. Jetzt, 100 Jahre später, wittern viele Politiker und Intellektuelle eine Verschwörung: Serbien, so behaupten sie, werde als Drahtzieher des Attentats von Sarajevo wieder einmal an den Pranger gestellt – und damit solle Belgrad zumindest eine Mitschuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges zugeschrieben werden. Entsprechend heftig wird noch immer um die Deutungshoheit über die Ereignisse gekämpft. Wie sehen die Gedenkfeiern in Serbien aus? Wer teilt die offizielle Interpretation der Ereignisse und wer teilt sie nicht?

Deutschlandfunk, 28.6.2014

Dirk Auer

Seit 2003 arbeite ich als freier Autor und Journalist für Hörfunk, Zeitungen und Magazine aus und über Südosteuropa. Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl meiner Arbeiten.

Termine

28 März:
Moderation: Lithium aus Serbien. Europas grüner Deal oder schmutziges Geschäft?, Leipziger Buchmesse.

14. Juni:
Radiofeature: „Jenseits der Berge. Unterwegs im dalmatinischen Hinterland“, DLF 11.05 Uhr.

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